Von einem Wohnschiff spricht man häufig in Abgrenzung zu einem schwimmenden Haus beziehungsweise Hausboot. Das Hausboot wurde eigens für das Wohnen auf hoher See gebaut. Bei einem Wohnschiff hingegen handelt es sich meist um ein gebrauchtes Passagierschiff, das zur privaten Wohnunterkunft umgerüstet wird. Demnach greift es auf vorhandene Ressourcen zurück, ist damit günstiger und ressourcenschonender als ein Hausboot. Da es ursprünglich nicht für die dauerhafte Nutzung als Erstwohnsitz ausgelegt ist, entsteht in der Regel jedoch ein erheblicher Aufwand für Umbauarbeiten.
Gleiches gilt für ein Wohnboot. Dieses ist in der Regel per Definition das gleiche wie ein Wohnschiff, jedoch kleiner.
Die meisten Wohnboote und Schwimmhäuser verfügen über einen festen Liegeplatz. Der Antrieb wurde entfernt, sodass es sich dabei vielmehr um schwimmende Bauten mit eigener Hausnummer handelt als um Schiffe.
Weitaus weniger Wohnschiffe sind noch aktiv als Wasserfahrzeug einsetzbar und verfügen über einen eigenen Antrieb. Sollten Sie ein fahrtüchtiges Wohnschiff als mobilen Erstwohnsitz nutzen wollen, kann es zu Problemen mit den örtlichen Behörden kommen. Denn diese sehen eine feste Adresse als Erstwohnsitz vor. Hier ist eine Sondergenehmigung erforderlich. Soll ihr mobiles Haus auf dem Wasser als Zweitwohnsitz dienen, stellt das kein Problem dar.
Bevor sie darüber nachdenken, ein Wohnboot zu kaufen, sollen Sie sich zunächst um einen Liegeplatz kümmern. In den meisten wassernahen Städten sind diese rar gesät. Die Liegeplatzgebühren liegen je nach Stadt bei 1.200 bis 6.000 Euro pro Jahr. Es empfiehlt sich, auf einen solchen bereits ausgewiesenen Liegeplatz zurückgreifen.
Andernfalls wird es teuer: Die Genehmigung eines neuen Liegeplatzes kann bis zu 50.000 Euro kosten. Hinzu kommt, dass sich das Genehmigungsverfahren über eine Dauer von bis zu 5 Jahren ziehen kann.
Wer ein Wohnboot kaufen möchte, dem bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Eine besteht darin, sich ein ausrangiertes Passagier- oder Frachtschiff zu kaufen. Der Umbau zu einen Wohnschiff erfordert jedoch viel Know-How und Zeit. Kleine Boote mit einer Länge von zehn Metern und einer Breite von 3 Metern gibt es gebraucht bereits ab 15.000 Euro.
Für weniger technisch versierte Eigentümer oder solchen mit wenig Zeit bietet sich ein bereits fertig umgerüstetes Wohnboot an. Für ein schlüsselfertiges Wohnschiff müssen Eigentümer mit rund 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen.
Sollte es sich bei Ihrem Schwimmhaus um eines ohne Antrieb mit festem Liegeplatz handeln, erfordert dies keinen Bootsführerschein.
Falls Ihr Schwimmhaus über einen Antrieb verfügt, erfordert es üblicherweise einen Führerschein. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Für kleine Sportboote unter 25 Metern Länge und einem Motor mit einer Leistung unter 15 PS ist häufig kein Führerschein erforderlich.
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