Ob freistehender Pavillon oder Anbau, der eigene Wintergarten ist weit mehr als eine überdachte Terrasse. Mit Glas verkleidet und überdacht bietet er eine hervorragende Möglichkeit, tropischen und ausgefallen anspruchsvollen Pflanzen einen warmen Standort zu schaffen. Terrarien und Vogelvolieren, Sonnenliegen und Hobbybereiche, all das findet im überdachten Bereich seinen Platz.
Seine Ursprünge hat der diese teilweise offene Bauform in den Orangerien und riesigen Gewächshäusern adeliger Familien. Hier wurden Pflanzen gepflegt, die aus fernen Klimazonen nach Europa gelangten. Palmen, Orchideen, aber auch Tomaten, Zitrusfrüchte und Kartoffeln gehörten zum Varieté der Zierpflanzen, mit denen man seinen Status zeigen konnte. Heute sind Wintergärten ein kleiner Luxus, den sich auch Hausbesitzer leisten können.
Die wichtigste Frage vor der Bauplanung für den eigenen Wintergarten lautet “Möchte ich den Bereich direkt an das Haus anbauen?”. Einerseits erweitern Sie dadurch die Wohnfläche, andererseits kann der Anbau besonders für mobile Bauweisen zum Problem werden, wenn das Heim später versetzt werden soll. Beim Anbau wird die Außenwand des Hauses außerdem zu einer Innenwand. Renovierungskosten für diese Wand müssen also eingeplant werden, ein Zugang durch eine zusätzliche Tür ist notwendig.
In Deutschland benötigt ein Wintergarten in der Regel immer eine Baugenehmigung, wenn er neu gebaut wird oder wenn er wesentliche Änderungen erfährt. Das gilt auch dann, wenn der Wintergarten an ein bestehendes Gebäude angebaut wird.
Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen keine Baugenehmigung erforderlich ist. Dazu gehören beispielsweise Wintergärten, die auf einem festen Fundament errichtet werden und deren Grundfläche nicht mehr als zehn Quadratmeter beträgt. Auch Modelle, die nicht in den vorderen Bereich eines Grundstücks gebaut werden und deren Dachneigung weniger als 15 Grad beträgt, sind in der Regel von der Baugenehmigungspflicht ausgenommen.
Es ist jedoch immer ratsam, sich vor dem Bau eines Wintergartens von einem Architekten oder Bauingenieur beraten zu lassen und gegebenenfalls eine Baugenehmigung einzuholen. Auf diese Weise können unvorhergesehene Probleme und Kosten vermieden werden.
In den letzten Jahren hat sich das Pultdach zu einem Trend entwickelt, der beim Bau vieler Wintergärten zum Einsatz kommt, besonders wenn der Sitz- und Wohnbereich an das Haus angebaut wird. Zum einen lassen sich diese Dächer besonders günstig realisieren, da sie mit Wellplatten aus beständigem Kunststoff eindeckbar sind. Zum anderen widersteht die Bauart Regen, Sturm und Schnee gleichermaßen da Regentropfen ebenso wie Schneeflocken einfach nach vorne wegrutschen und das Dach nicht belasten.
Freistehende Wintergärten in Pavillonform oder mit Giebeldach, beispielsweise beim Umbau eines Gewächshauses, sind anfälliger für Wetterschäden und lassen sich schlechter beschatten. Dafür können sie ein optisches Highlight im Garten oder am Haus sein, das dem Grundstück einen ganz eigenen Charakter verleiht.
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