Modulares Wohnen: Arten, Hersteller & Preise im Vergleich

Im übertragenen Sinne leben wir alle modular. In unseren Häusern und Wohnungen sind die Räume Zwecken zugeordnet. Essen wird in der Küche zubereitet, das Wohnzimmer ist gemütlicher Aufenthaltsort für die Freizeit und das Schlafzimmer lädt zum Ausruhen und Auftanken ein. 

Modulares Wohnen

Wenn diese Räume und Zimmer sich nicht in einem fest durch Mauerwerk zusammengefügten Gebäude befinden, stellen sie eine Ansammlung einzelner Nutzobjekte dar. Modulares Wohnen macht sich dieses Prinzip zunutze. Statt feststehende und statische Grundrisse möglichst alltagstauglich zusammenzustellen, bietet ein modulares Haus individuelle Kombinationen. Aus fest gefügter Bausubstanz wird eine Art Baukasten. Einzelräume und Zimmer können in beliebiger Weise miteinander verbunden werden. 

Abgeschlossene Einzelelemente

Ein modulares Haus gleicht in der technischen Bauweise in Teilen den Fertighäusern.

Entscheidender Unterschied ist allerdings, dass jedes Einzelelement oder Modul, für sich alleine seinen Zweck erfüllt. In Fertighäusern beispielsweise in Ständerbauweise teilen sich aneinandergrenzende Räume die Zwischenwand. Im Modulbauhaus kann diese Konstruktionsweise aufgenommen werden, muss es aber nicht.

Modulares Wohnen erlaubt, Küche, Ess-, Schlaf- und Wohnzimmer als in sich geschlossene voll umwandete Einheit einzusetzen. Eine Bauweise, die sich die Industrie in Form von Sanitärcontainern, Bürocontainern und Mannschaftscontainern schon länger zunutze machen. Einzelne Raumzellen erfüllen bestimmte Zwecke und lassen sich bei Bedarf zu einem größeren Gebäudekomplex kombinieren. Eine Bauweise, die sich auch im Privatsegment immer mehr durchsetzt. Wer hier an Stahlcontainer denkt, den belehren folgende Beispiele eines Besseren. So sind moderne Modulbauten in Ihrer Optik kaum von Fertighaus Bungalows zu unterscheiden:

Modulares Wohnen: Anbieter und Preise im Überblick

Flexible Gestaltung des Grundrisses

Modulsysteme erlauben in vielen Fällen, einzelne Wände wegen unnötiger Doppelung zu entfernen. Wenn aber ein An- oder Umbau umgesetzt werden soll, ist im Modulhaus eine vollkommen andere Raum- und Zimmeraufteilung möglich als es bei Fertighäusern der Fall ist.

Ein Zimmer kann von einer Hausseite auf die andere verlegt werden. Je nach Modell und Konstruktionstyp wandern auch Versorgungsleitungen mit oder lassen sich der Modulverteilung anpassen. So besteht ein Raummodul in einer statisch unabhängigen Einheit, die auch ein Gebäude für sich alleine darstellen könnte. 

Vor- und Nachteile des modularen Wohnens

Vorteile des modularen Bauens Nachteile des modularen Bauens
Schnellere Bauzeit Begrenzte architektonische Flexibilität
Kosteneffizient Schwieriger zu verändern oder erweitern
Präzise Vorfertigung Transportbeschränkungen bei großen Modulen
Geringere Umweltauswirkungen Abhängigkeit von Modulherstellern
Flexibilität Potenzielle Schwierigkeiten bei Genehmigungsverfahren
Bessere Baustellenkontrolle Begrenzte Standortauswahl
Transportierbarkeit Reduzierte Baustellenaktivitäten

Bevorzugte Materialien: Holz und Stahl

Bevorzugte Bau- und Werkmaterialien für modulares Wohnen sind Holz, Holzersatz und Stahl. Beton und Stein kommen eher seltener zum Einsatz. Modulares Bauen mit Holz ermöglicht neben dem Umsetzen intelligenter Koppelungstechniken, die Vorzüge des Naturmaterials einzusetzen. So verfügt es bereits von Natur aus über gute Dämmeigenschaften, fördert ein gesundes Wohnklima und wird gemeinhin als optisch ansprechend empfunden. 

Die Vielfältigkeit, mit der rechteckige Holzkisten als Räume und Zimmer gestaltet werden können, erlaubt auch, ein mobiles Modulhaus zu konstruieren. Die Einzelelemente können für einen Transport demontiert und voneinander getrennt werden. Ein seitlich platziertes Modul kann einzeln einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden. Die offene Flanke des Nachbarmoduls wird verschlossen und ein ehemaliges Kinderzimmer lässt sich so beispielsweise zu einem Gartenhaus umfunktionieren. 

Was es zu beachten gilt

So flexibel und veränderbar ein modulares Haus ist, unterliegt es bauphysikalischen Gesetzmäßigkeiten wie jedes andere Gebäude. Ein Wohnhaus in seiner Gesamtheit ist immer mehr als seine Teile. Eine ausreichende Dämmung und Dichtigkeit muss modulübergreifend vorhanden sein. Um ein modulares Haus bauen zu können, dass potenzielle Schwachstellen ausmerzt, stehen Verbindungstechniken der Einzelelemente im Mittelpunkt. Zum einen bestimmt das schwächste Glied über die Gesamteffizienz und zum Zweiten muss auf, bei statischen Gebäuden mögliche, durchgängige Lösungen verzichtet werden.

Unterbrochene Fassaden und Außenwandzunahme durch verschachtelte Bauweise kann zu schnell zu Wärmebrücken oder erhöhten Wärme- und Luftabflusswerten führen. Die Befestigungs- und Verbindungstechniken müssen dementsprechend aufgerüstet werden. Modulares Bauen mit Holz erzeugt viele Fugen, Ritze und Hohlräume, die bei statischer Bauweise entfallen. Je kleinteiliger ein feststehendes oder mobiles Modulhaus aufgebaut wird, desto größere Wichtigkeit kommt der Verbindungstechnik zu.

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