Industriebau: Bauweisen, Anwendung, Anbieter & Kosten im Vergleich

Ob Produktionshalle, Verkaufspavillons oder Bürocontainer – ein Industriebau bildet die Basis vieler wirtschaftlicher Unternehmungen. Heute kommen dabei vor allem Systembauten zur Anwendung. Was diese ausmacht, welche Arten von Gewerbebau es gibt und mit welchen Kosten Unternehmer rechnen müssen.

Um Kosten und Zeit zu sparen, handelt es sich heute bei den meisten neu errichteten Industriebauten um modulare Gebäude. Diese setzen weitestgehend auf vorgefertigte, standardisierte Bauelemente. Diese Fertigbauteile werden dann vor Ort gemäß dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Sandwichplatten mit gedämmten Kern beispielsweise ermöglichen es, fertig isolierte Wandflächen innerhalb kürzester Zeit zu errichten.

Auch wenn beim Industriebau zumeist eine Stahlkonstruktion als Grundgerüst dient, kommen zunehmend auch Ferrigbauteile aus Holz zum Einsatz. Eher seltener aber durchaus auch möglich sind Fertigbauteile aus Beton.

Industriebaurichtlinie (IBR)

Die Industriebaurichtlinie oder kurz IBR ist umfasst verschiedene technische Vorgaben für Industriebauten. Sie gibt Empfehlungen hinsichtlich Tragwerk, Brandschutz, Wärmeschutz, Schallschutz, Raumakustik, Beleuchtung, Entwässerung und Abfallentsorgung.

Dabei ist die IBR nicht rechtlich bindend. Es handelt sich um einen Katalog aus Anforderungen, an den sich die meisten Architekten jedoch halten. Interessierte können die Richtlinien auf der Webseite des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) einsehen.

M-IndBauRL und was sie bedeutet

Wer sich mit dem Thema auseinandergesetzt, wird um diesen sperrigen Begriff nicht umherkommen. Gemeint ist die Muster-Richtlinie über den baulichen Brandschutz im Industriebau (M-IndBauRL). Industriebauten gehören nach Baurecht zu den Sonderbauten, für die gesonderte Anforderungen an den Brandschutz gelten. 

Dazu gehört beispielsweise, dass sie in einzelne Brandabschnitte unterteilt sind. Diese Brandabschnitte trennen Trennwände beziehungsweise Brandwände oder Türen. Ziel ist es, dass sich Rauch und Feuer nicht im ganzen Gebäude ausbreiten können. 

Die häufigsten Arten von Industriebau

Vom kleinen Raumcontainer über ganze Bürogebäude bis hin zur mehrere hundert Quadratmeter großen Produktionshalle kommen Industriebauten vor allem in zwei verschiedenen Bauweise daher:

  • Containergebäude: Containerbauten bestehen aus einem oder mehreren genormten, fertigen Raummodulen. Gängige Maße sind 40 Fuß und 20 Fuß Container. Dabei handelt es sich in der Regel um Stahlcontainer wie man sie auch als Seecontainer von Frachtschiffen kennt. Diese können aber durchaus auch von einer Putz- oder Holzfassade ummantelt sein. Je nach Anwendungszweck lassen sich verschiedene Containermodule wie WC-Container, Küchencontainer, Eventcontainer oder Bürocontainer unterscheiden. Durch das Verbinden und Stapeln von Containermodulen lassen sich einzelne Bürogebäude bis hin zu ganze Containerstädte errichten.
  • Modulbau: Containermodule sind bereits vollständig vorgefertigt und müssen an ihrem Bestimmungsort, meist mittels eines Krans, lediglich noch abgesetzt werden. Einen Industriebau in Modulbauweise kennzeichnet eine wesentlich geringere Vorfertigung. Dieser besteht aus einzelnen Fertigbauteilen, die am Baugrund gemäß dem Baukastenprinzip zu einem Gebäude zusammengesetzt werden. Das hat den Vorteil, dass hier deutlich größere Raumflächen möglich sind als bei transportablen Containermodulen.

Containerbauten kommen oft als Interimslösung zum Einsatz. Klassisches Beispiel ist der Sanitärcontainer, wenn die eigentlichen sanitären Anlagen gerade renoviert werden.

Ein Industriebau in Modulbauweise ist üblicherweise für einen dauerhaften Standort ausgelegt.

System- vs. Individualbau

Industriebau als Systembau

Bei der Systembauweise produzieren Hersteller Bauteile in ihrem Werk vor. Diese müssen vor Ort dann lediglich noch montiert werden. Um die Transportfähigkeit der Bauteile zu gewährleisten, handelt es sich bei zumeist um Leichtbauten aus Stahl oder Holz.

Demgegenüber steht der Industriebau als Individualbau. Das Gebäude besteht aus kaum vorgefertigten Elementen und Bestandteile wie Mauerwerk und Dach werden weitestgehend vor Ort errichtet. Das führt zu erheblich längeren Bauzeiten und damit einhergehend auch Kosten. Anders als beim Systembau können auch massive Baumaterialien wie Stein verwendet werden.

Preise für Industriebauten

Einfache Fertigbauten wie eine nicht isolierte Stahlhalle gibt es schon für 200 Euro je Quadratmeter. Je nach Ausstattung wie Rolltore, Sozialräume oder Isolierung können die Kosten deutlich höher ausfallen.

Weitere Kosten fallen für das Fundament an, was üblicherweise aus Beton gegossen wird. Hier fallen Kosten von 70 bis 100 Euro je Quadratmeter Bodenfläche an.

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