Haus auf Rädern: Ab 20.000 €, Anbieter und Preise

Denkt man an die USA, fallen einem zunächst Wolkenkratzer, XXL-Portionen und Kingsize Betten ein. Jedenfalls ist das Land nicht gerade für seine Bescheidenheit bekannt. Ganz im Gegensatz zur sonstigen The bigger, the better-Mentalität steht ein aktueller Wohntrend, der jetzt seinen Weg nach Deutschland findet. Bei sogenannten Tiny Houses handelt es sich um Häuser auf Rädern, die oft nicht mehr als 8 Quadratmeter groß sind.

Der Trend zum Wohnen auf kleinem Fuß ist in Amerika zur Zeit der Wirtschaftskrise entstanden. Wohnraum konnten sich immer weniger Menschen leisten. Tiny Houses boten hier eine bezahlbare Alternative. Zwar ist die Wirtschaftskrise heute in großen Teilen überwunden, jedoch treffen die Häuser auf Rädern hierzulande auf einen vergleichbar angespannten Wohnungsmarkt. Laut des Instituts der deutschen Wirtschaft Instituts müssten bis 2020 jährlich 430.000 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken. Der Wohnungsneubau kann der Nachfrage nicht standhalten. Die Folge: Steigende Immobilienpreise. Schon heute ist der Wohnraum in vielen Großstädten kaum noch bezahlbar.

Mit Anschaffungskosten ab 20.000 wundert es demnach nicht, dass Tiny Houses hierzulande auf eine große Resonanz stoßen. So erfüllt sich der Traum von Wohneigentum für ein Budget, das bei einer gleichgroßen Einzimmerwohnung in München nicht einmal für die Anzahlung reichen würde.

Mehr Freiheit durch Downsizing

Doch nicht immer entscheiden sich Eigentümer aus rein finanziellen Beweggründen für ein Haus auf Rädern. Ein häufig genanntes Leitmotiv ist das Downsizing, das frei übersetz so viel wie gesundschrumpfen heißt.
Haus auf Rädern

Mehr Freiheit durch weniger Wohnfläche lautet das Motto der Anhänger. Verstärkt wird dieser Freiheitsgedanke durch die Tatsache, dass es sich um mobile Häuser handelt. So sind die meisten Modelle auf ein Anhängergestell aufgesetzt, sodass sie problemlos ihren Standort wechseln können. Für viele Eigentümer spielt auch der ökologische Aspekt eine Rolle. Wer auf kleinem Fuß wohnt, verbraucht weniger Ressourcen und setzt so ein Zeichen gegen Ressourcenknappheit und Klimawandel.

Größe und Arten

Die kleinen Häuser auf Rädern sind hierzulande nicht mehr als 15 Quadratmeter groß. Die Begrenzung der Wohnfläche ergibt sich aus der Straßenverkehrsordnung. So dürfen Anhänger ohne Sondergenehmigung nicht breiter als 2,55 und nicht länger als 7 Meter sein. Tiny Houses, die darüber hinaus gehen, dürfen also lediglich stationär gebaut oder ausschließlich mit einer Sondergenehmigung transportiert werden. Tatsächlich ist der Begriff des Tiny Houses nicht immer trennscharf. Es entwickelt sich jedoch dahingehend, dass unter diese Bezeichnung ausschließlich die bautypischen Häuser auf Rädern gefasst werden. Größere Modell, die mit weniger als 100 Quadratmetern ebenfalls als Kleinhaus gelten, finden Bezeichnung als Minihaus, Singlehaus oder je nach Bauart auch als Wohncontainer oder Modulhaus.

Problematische Nutzung als Erstwohnsitz

Das mobile Haus als Erstwohnsitz wird immer beliebter. Das bestätigt auch Yvonne Schiffelers vom Deutschen Mobilheimverband gegenüber der Welt: ,,Der Trend geht dahin, dass Leute fest in ihren Mobilheimen wohnen. Die verkaufen ihr Haus oder ihre Wohnung und ziehen dorthin.“ Dabei ist die Nutzung als Erstwohnsitz nicht unproblematisch. Der Gesetzgeber sieht vor, dass es sich bei einem Erstwohnsitz um einen festen handelt. Demnach ist es für Eigentümer grundsätzlich nicht erlaubt, die Meldeadresse auf ein Haus auf Rädern anzumelden. Es gibt jedoch durchaus Gemeinden, die einen mobilen Erstwohnsitz dulden. Ein Gang zum örtlich zuständigen Bauamt ist hier unerlässlich.

Eine weitere Frage, die sich Eigentümern stellt, ist die nach dem passenden Stellplatz. Aufgrund der Infrastruktur bieten sich hier Campingplätze an. Auch hier gilt es zunächst zu klären, ob der Platzbetreiber die Nutzung als Erstwohnsitz zulässt. Am Rand vieler Großstädte bilden sich mittlerweile auch eigene kleine Parks und Kommunen für die kleinen Häuser auf Rädern.

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